Hans Jonas wurde am 10. Mai 1903 in Mönchengladbach als Sohn eines Textilfabrikanten geboren. Er studierte in Freiburg 1921 (bei Edmund Husserl und Martin Heidegger, 1921-1923 in Berlin an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums und an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin (bei Eduard Spranger, Ernst Troeltsch und Eduard Meyer), 1924-1928 an der Universität Marburg (bei Heidegger und Rudolf Bultmann). 1928 wurde er dort mit der Arbeit „Der Begriff der Gnosis“ promoviert.
1933 Auswanderung zunächst nach London, wo er Teil I des Gnosis-Werks abschließt, und 1934 nach Jerusalem. 1934 erscheint „Gnosis und spätantiker Geist. Erster Teil: Die mythologische Gnosis“, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) dank dem Engagement Bultmanns. 1940-1945 war er Soldat der britischen Armee innerhalb der Jewish Brigade Group, 1943 Heirat mit Lore Weiner. 1945 Wiedersehen mit Deutschland und Mönchengladbach, dort Nachricht über die Deportation der Mutter nach Auschwitz. Besuch im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, bei Rudolf Bultmann und Karl Jaspers. 1948-1949 Soldat der Israelischen Armee, insbesondere bei der Verteidigung Jerusalems.
1949 Übersiedlung nach Kanada: Fellow an der McGill-University Montreal und 1950-1954 an der Carleton-University Ottawa. 1955 Übersiedlung nach New York und Übernahme einer Professur an der New Shool for Social Research, Gastprofessuren an der Princeton University, Columbia University, University of Chicago, Universität München. 1963 erscheint „The Phenomenon of Life. Toward a Philosophical Biology“, New York (Harper and Row); deutsch: „Organsimus und Freiheit“. Ansätze zu einer philosophischen Biologie“, Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 1973. Es folgten 1979 „Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation“, Frankfurt a. M. (Insel), 1985 „Technik, Medizin und Ethik“ und 1992 „Philosophische Untersuchungen und metaphysische Vermutungen“ (ebenda); überdies hat er hundert Essays und Beiträge veröffentlicht.
1987 Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, des Großen Bundesverdienstkreuzes und der Ehrenbürgerwürde Mönchengladbachs. Mehrere Ehrenpromotionen in den USA und der Bundesrepublik Deutschland, darunter an der Freien Universität Berlin (1992). Im Januar 1993 Verleihung des Premio Nonino (Percoto, Udine).
Hans Jonas ist am 5. Februar 1993 in seinem Haus bei New York gestorben und liegt im jüdischen Teil des ökumenischen Friedhofs von Hastings, Staat New York, begraben.